Das Fachgebiet Recht ist angesichts der notwendigen Tätigkeit beeidigter Übersetzer und einer intensiven länderübergreifenden Zusammenarbeit durch ein hohes Übersetzungsvolumen gekennzeichnet, sieht sich innerhalb der Fachsprachenforschung und der Translationswissenschaft allerdings regelmäßig mit zahlreichen Hürden, Gefahren und einem Sonderstatus konfrontiert. Dies ist auf die vielfältige Spezifik der Sprache des Rechts zurückzuführen, deren Übertragbarkeit in andere Rechtsordnungen vor dem Hintergrund einer darlegbaren semantischen Inkongruenz häufig negiert wird. Aufgrund der dadurch erkennbaren Notwendigkeit einer angepassten ontologischen sowie translatorischen Vorgehensweise wird die Frame-Semantik als Darstellungsformat und Analyseinstrument ins Feld geführt. In diesem Vortrag wird somit ein frame-basiertes Rechtsübersetzungsmodell vorgestellt, das die adäquate Erfassung systemgebundener Rechtstermini als komplex vernetzte Wissensrahmen sowie kognitiv-epistemisch orientierte translatorische Entscheidungen ermöglicht.